Engelwurz – Angelica archangelica

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Sie hält, was ihr Name bereits verspricht: eine Kraft, die von ganz oben, vom Engelreich, bis nach ganz unten in die Wurzeln fließt. Sie verbindet im wahrsten Sinne des Wortes Himmel und Erde. Selbst ihr Duft, ihr Pflanzensaft riecht nach beidem: Süße und Würze zugleich. Er schmeckt nach Ananas und Sellerie.

Ein grün bis weinrot gefärbtes, seidenglattes Rohr trägt den Sternenkorb mit Blüten stolz auf dem Haupt. Oft erst im dritten Jahr ihres Pflanzenlebens ist die Angelica reif zur Blütenbildung. Dann aber versprüht sie sich förmlich im Sternenglanz und Blütenrausch des Ereignisses.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass die dabei entstehende Frucht, die Samen, einen außergewöhnlich hohen Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen. Fast so als wäre die ätherische Feuerkraft, die bis dahin in den Wurzeln gespeichert wurde, in die Blütenkrone, in die Samen hinaufgestiegen. Das ätherische Öl der Angelika vermittelt uns Wärme und Kraft, führt uns in unsere „Aufrechte“ zurück.

Bei niedrigem Blutdruck oder Schwindelgefühlen, bei drohender Ohnmacht hilft uns 1 Tropfen des Öls zwischen den Handflächen verrieben gleich wieder in eine starke, wache Präsenz hinein.

Angelikas zarte, junge Triebe geben im Frühjahr geerntet ein herrlich schmeckendes Naschwerk ab. Für alle Schleckermäuler, nicht nur für die Kinderschar! Die Triebe fingerdick und ca. 10 cm lang geschnitten und in Rohrzucker in einer Kupferpfanne kandiert. Schmeckt prima und ist gesund, das es die Verdauungssäfte anregt und den ganzen Organismus stärkt. Als selbstständige Speise oder als Beilage zu Fleisch lassen sich junge, noch nicht geöffnete Engelwurzknospen in Salzwasser kochen, mit Semmelbrösel bestreuen und in Butter zu leckeren Happen ausbacken.

Eine Tinktur aus den Wurzeln hergestellt hilft bei Blutarmut und allgemeiner Abwehrschwäche; sie reinigt und stärkt alle Säfte in uns, auch den kostbaren roten Saft – das Blut. Alle Pflanzenteile der Engelwurz können zur Räucherung verwendet werden. Wärme und Erdung spendet der Rauch und hebt uns nach oben. Selbst verirrte Seelen holt eine Engelwurzräucherung ab und führt diese ins Licht.

Engelwurz – Pflanze aus dem Land von Feuer und Eis, daheim im hohen Norden, im alten Königreich von Thule. Island, Grönland und Skandinavien besiedelnd, trägt sie von jeher tiefe Lebenswärme in sich gab und gibt Kraft, den Frösten und Erstarrungen des Leibes und der Seele zu trotzen, blutwarm und abwehrkräftig im Leben zu stehen wie ein alter Wikinger.

Angelika – Engelwurz
Pan hat sich ein Frühlingslied für die Welt erdacht,
den Stängel der Angelika er zur Flöte macht.
Spielt darauf, wir hören gar süße Melodei,
macht uns, wie warme Erde gleichzeitig leicht und frei.
Wärmt Herz und Leib, stärkt das Gemüt,
lebendige Kraft uns ganz durchzieht,
sodass wir sanft erahnen,
wie es wohl ist, wie es wohl sei,
wenn Erd- und Himmelskräfte tönen
in einer einzigen Melodei.

Quelle: Drachenwege – Elfenpflanzen, A. Lingg

 

Jutta beschäftigt sich seit vielen Jahren sehr intensiv mit der Naturheilkunde, insbesondere der Pflanzenheilkunde. In ihrem Beruf als Heilpraktikerin lässt sie ihr langjähriges Wissen und die Erfahrung mit den verschiedensten Formen der Pflanzenheilkunde einfließen.

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