Beifuss – Artemisia vulgaris
Der Beifuß, auch Augenbraue der Venus oder Dianakraut genannt, ist eine der ältesten Heilpflanzen, die bereits von unseren Vorfahren verwendet und auch verehrt wurde.
In der heutigen Zeit ist der Beifuß fast nur noch als Würze zum Kochen zur besseren Fettverdauung bekannt.
In der Tat hat der Beifuß sehr starke Wirkung auf unsere Verdauung. Er wirkt appetitanregend, galleflussfördernd, durchblutungsfördernd, ausgleichend und erwärmend. Er beugt Erkältungen vor und durchwärmt bis in die Hand- und Fuß-spitzen. In der Frauenheilkunde war der Beifuß ein sehr beliebtes Kraut, da er die Menstruation leicht fördert und die Hormone stimuliert.
Weitaus bekannter ist die Artemisia als kraftvolle Räucherpflanze. Sie wirkt in höchsten Maße als Schutz-, Heil- und Zauberpflanze. Nicht umsonst wird sie Schamanenkraut oder Heilerkraut genannt.
Die Bezeichnung als Pilgerkraut bringt seine umfassende Kraft zum Ausdruck. Mit der Unterstützung des Beifuß kann alles gehen, was nicht zu uns gehört, und alles bleiben, was zu uns gehört. Meine alte Kräuterlehrerin aus Osttirol hat es mit dem kurzen Satz auf den Punkt gebracht:
„Mit dem Beifuß bleibt alles bei uns, was zu uns gehört. Und der Rest kann so nicht bleiben.“
Noch andere Namen der Artemisia sind Frauenwurz und Machtwurz. Als Frauenheilmittel entspannt er den Unterleib und fördert das Frauenblut und das Frauenwissen. In ihm arbeiten Mond- und Venuskräfte, die die Intuition und das weibliche Lustgefühl steigern. Bei Ritualen flechten Frauen aus ihm einen Sonnwendgürtel, mit denen sie an diesem Tag das Feuer überspringen.
Die Fruchtbarkeitbringende und auf allen Ebenen stärkende Kraft wird beim Sprung über das Feuer auf alle Frauen übertragen. Anschließend wird der Gürtel verbrannt.
Der Beifuss öffnet unsere spirituelle Kraft und bringt klare Sicht – auch für die Zukunft. Er klärt und öffnet den Geist für Gebete und Anrufungen. Auch die Indianer verwenden den „Prärie-Salbei“ bei ihren Zeremonien um klare Sicht und Visionen zu bekommen.
Als Räucherung unterstützt der Beifuß Veränderungen im Leben, stärkt und fördert das Weibliche, die Intuition, das Wissen und das Traumbewußtsein. Hilft beim Prozess des Trauerns und des Loslassens, erwärmt die vom seelischen Schmerz erkaltete Brust. Beifuß ist ideal bei Räucherungen Übergangsritualen aller Art.
Die Zubereitung einer Beifuß-Salbe ist eine wunderbare Möglichkeit die Kraft der Pflanze auch äußerlich für sich zu verwenden. Auf 70 g Öl kommen 7 g Beifuß, an 3 aufeinanderfolgenden Tagen 20 Minuten leicht erwärmen, ziehen lassen, dann abseihen, 7 g Bienenwachs dazugeben, in Tiegelchen abfüllen und fertig ist die Salbe.
Am besten über den Zeitraum von 21 Tagen abends im Bauch-, Becken- und Nierenbereich auftragen. Ich wünsche Dir viel Freude mit der Kraft der Artemisia.
Jutta beschäftigt sich seit vielen Jahren sehr intensiv mit der Naturheilkunde, insbesondere der Pflanzenheilkunde. In ihrem Beruf als Heilpraktikerin lässt sie ihr langjähriges Wissen und die Erfahrung mit den verschiedensten Formen der Pflanzenheilkunde einfließen.
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