Wacholder – quicklebendig und putzmunter

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„Vor dem Holunder sollst Du den Hut ziehen,
vor dem Wacholder niederknien.“

Der Wacholder, auch Quickholder, Weckholder oder Weihrauchbaum genannt, ist sehr leicht zu erkennen. Er wird bis zu 15 Meter hoch und zeigt fast menschenähnliche Züge. Sein dichtes, grünes Nadelkleid hat spitze Stacheln, seine Früchte, die schwarzblauen Wachholderbeeren, brauchen 3 Jahre zum Ausreifen. Jedes Jahr kommen aber neue hinzu, sodaß an einem Baum sowohl grüne als auch reife Beeren sein können. Seinen warmen aromatisch-würzigen Duft kennen wir alle vom Konservieren von Fisch und Fleisch. Was wäre der Schinken ohne Wacholder? Was haltbar macht, reinigt und tötet Keime ab. Deshalb wurden mit dem desinfizierenden Rauch des Wachholders früher auch Krankenzimmer gereinigt. Aber auch heute ist es sehr wirkungsvoll, die Räume bei Erkältungskrankheiten mit Wacholder zu räuchern. Dadurch sinkt die Ansteckungsgefahr und die Erkältung heilt durch das Einatmen des Rauches schneller aus. Ein alter Spruch besagt dies:
„Kronawit (Wacholder) brannte im Haus, treibt Doctoren und Bader aus.“

Als Heilpflanze wirkt der Wacholder wassertreibend, nierenanregend, magenstärkend, blutbildend und –reinigend, entgiftend, antimikrobiell, antibakteriell, antiviral, hautheilend, anregend und stärkend, abwehrsteigernd und menstruationsfördernd.
2 frische oder getrocknete Beeren täglich gekaut, beugt Erkältungen und Grippe vor. Ein Schnaps aus Wacholder, eher bekannt als Gin, als Medizin in Form von 10 Tropfen täglich, wirkt verjüngend und vertreibt Schmerzen aller Art. Über einen Zeitraum von 3 Wochen einnehmen. Sie löst Schlacken aus dem Körper und verbessert die Assimilation.

Die Blütenessenz des Wacholders aktiviert unsere Wärme- und Lichtkräfte und hebt sie aus der Tiefe ins Bewusstsein. Angst und Schatten werden vertrieben. Wachheit und Tatkraft gestärkt.

Im Wacholder, ähnlich wie im Holunder, wohnt eine dem Menschen wohlgesonnene Erdgottheit. Ein großes Thema des Wacholders ist der Kontakt mit den Ahnen. Es bestand der Glaube, dass die Verstorbenen im Wacholder weiterleben.
Seine stärkenden und erquickenden Eigenschaften wirken auch beim Räuchern. Er bewirkt Konzentration, klärt, beruhigt und hält wach. Er reinigt die Aura von Mensch und Tier, schützt, gibt Sicherheit und innere Stabilität. Die Gedanken klären sich und man spürt den Kontakt zur Erde. Er reinigt und legt einen Schutzmantel um Haus und Hof. Der Wacholder gibt beim Räuchern Heilungsimpulse und ermöglicht den Kontakt mit den Ahnen. Auch bei Übergangsriten ist er zu empfehlen. Er versinnbildlicht Saturn, Pluto und Marskräfte.

Zum Räuchern verwendet man die Triebspitzen sowie Holz und Harz des Wacholderbaumes. Das Räuchern mit den Beeren ist eine neuere Erscheinung, da der Wacholder selten geworden ist und unter Naturschutz steht.
Der heimische Strauch ist sehr anspruchslos, liebt Sonne und sehr trockenen Boden. Man kann ihn gut an einen warmen Platz im Garten setzen und er eignet sich auch für das Familiengrab.

Die Botschaft des Wacholders:
Heimat bin ich auf karger Flur. Wo immer sich deine Seele in Zwischengebieten verlieren würde, nehme ich sie auf. Ich bin der Wächter, der auch im dichtesten Nebel besteht.

Träume sind kostbar und wunderschön, doch wenn es die klaren Sinne vernebelt und einlullt, dann laufen wir Gefahr, Trugbildern zu erliegen, in giftigen Dämpfen zu versinken, oder die Wahrheit zu sehen und sich doch nicht für wahr zu nehmen. „Zwickts mi, i glaub, i dram!“ Dafür bin ich Spezialist. Meine Nadeln, Beeren und meine Gestalt machen dich wach, wecken dich auf aus todesähnlichem Schlaf und schenken dich dem Leben zurück.

Quicklebendig und putzmunter bist du dann, ein Leuchtturm in der Brandung, oder ein Licht aus dem Fenster einer Berghütte. So wachse ich langsam und zäh, tief verwurzelt mit Erde und Stein und führe dich zu dir selber heim. A. Lingg

Quellen: das Heilpflanzenjahr, A. Lingg; Räuchern mit heimischen Kräutern, M. Bader

 

Jutta beschäftigt sich seit vielen Jahren sehr intensiv mit der Naturheilkunde, insbesondere der Pflanzenheilkunde. In ihrem Beruf als Heilpraktikerin lässt sie ihr langjähriges Wissen und die Erfahrung mit den verschiedensten Formen der Pflanzenheilkunde einfließen.

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